18. September 2019

Digitale Tools – Was ist damit gemeint?

Digitale Tools – Was ist damit gemeint?

Laura Lammel:

 

„Ganz konkret: Wenn wir von BIM sprechen, ist die Diskussion vor drei oder vier Jahren entbrannt als Alexander Dobrindt, damaliger Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, BIM im Infrastrukturbereich auf den Weg brachte. Wir sprachen intern darüber, wie wir uns als Unternehmen und als Baugewerbe positionieren sollen. Sie müssen wissen: das ist ja nicht neu. Als ich nach meinem Studium aus Stanford zurückkam, in den 1990er Jahren, Zeit der New Economy, gab es diese digitalen Ansätze bereits und die Überlegungen, wie man „Lean Production“ und „Just in time production“ realisieren kann. Und wie sich Fehlerquellen minimieren lassen, das Zusammenspiel optimal ist. Dann, als Verkehrsminister Dobrindt BIM zum Thema machte, entstand fast eine Hysterie. Und uns wurde weisgemacht: „Im amerikanischen Bereich läuft das ja schon lange so. Wir müssen da nachziehen.“ Tatsache ist jedoch, dass in Deutschland ganz andere Bauabläufe herrschen. Und dass wir schon immer versucht haben, „lean“ zu denken. Mir wurde klar, dass sich kaum jemand mit dem gesamten Prozessablauf beschäftigte. Es wurden zwar Details formuliert – aber zuerst muss man den Prozess doch grob durchdeklinieren. Danach kann man in die Tiefe gehen. Hinzu kommt, dass die Entwicklungen exponentiell schnell verlaufen. Findige und clevere Unternehmen verfolgen ein digitales Ziel und seit zwei oder drei Jahren sehen wir weitere neue, digitale Tools. Es kann also sein, dass wir uns jetzt Gedanken über Prozesse machen, die wahrscheinlich in drei Jahren ganz anders und viel einfacher ablaufen. Da muss man natürlich mit der Zeit gehen.“

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